Freitag, 28. Juni 2013

Ab ins Flache!

Jaja, auch ich war die letzten Wochen hin und wieder fischen...eigentlich so etwa jeden zweiten Tag. Dabei ging es jedoch eher auf die berühmt berüchtigten "Stachelritter", als auf die saugenden Wasserschweine. Dieses Unterfangen war auch mehr oder weniger erfolgreich, zumindest am Anfang. Die letzten Bisse hatte ich jedoch allesamt versemmelt (einer war auch ziehmlich sicher ein Wallerbiss), sodass ich am Samstag wieder einmal beim Spinnfischen mein Glück versuchte. Wie zu erwarten tat sich absolut nichts, doch konnte ich an einer Stelle an die 20 Karpfen an der Oberfläche sichten. Auch unter der Weide, welche über bzw. vor einem natürlichen Flachwasserbereich liegt, hatten sich etliche Fische versammelt. Weiters waren an der Oberfläche einige sehr lange, beinahe Torpedoförmige, Umrisse zu erkennen. Ganz klar-Amur! Da die Asiaten in diesem Gewässer sehr, sehr selten sind und man die Fänge eines ganzen Jahres an einer Hand abzählen kann, war die Entscheidung schnell gefallen-das Karpfenzeug musste her! Da ich nur mehr knapp 4 Stunden Zeit hatte beschränkte ich mich auf sehr wenig Tackle. Tasche, Ruten, Banksticks, Kescher und Abhakmatte sind ja schon genug. So war auch das Aufbauen rasch erledigt und die Ruten wurden beködert. An eine der beiden Fallen wollte ich es mit Schwimmbrot versuchen, die zweite wurde per Unterhandwurf gekonnt vor die Weide platziert. Hier war es kaum 60cm tief, eine der wenigen markanten Stellen im See also.
PVA-Stick mit Pellets und Boilie als Hakenköder...perfekt für Kurzansitze!

 Das Schwimmbrot war gerade 5 Minuten im Wasser gelegen, als sich der erste Karpfen darauf stürzte. Ihm folgten weitere Attacken, keiner der Fische jedoch hatte es richtig genommen. Schon zuvor waren immer wieder Fische um das Brot und teilweise sogar zielstrebig darauf zugeschwommen, doch erst nach dem ersten "Probieren" waren die Fische wie im Rausch. Eben leider so sehr, dass sie mein Schwimmbrot nur zerfetzten. Das sollte es auch gewesen sein an der Oberfläche, da dank dem Wind keine Karpfen mehr an der Oberfläche zu sehen waren. Auch die Amure waren verschwunden. Die Grundrute lag mittlerweile schon mehr als eineinhalb Stunden, ich war gerade einige Meter weg, als diese voll abging. Auch die Sonne hatte sich bereits verzogen und ein Unwetter verfehlte den See nur knapp. Doch zurück zum Fisch: Dieser war natürlich im die Weide gezogen, doch zu meiner Erleichterung ließ er sich dann doch erlativ leicht daraus befreien. Ich dachte mir schon im Drill, dass es ein guter Fisch sein musste. Kurze Erklärung: Jeder Karpfen über 5kg gilt in diesem See als gut. Wahrhaftig konnte ich einen schönen, dicken Schuppenkarpfen keschern. Das Wiegen ergab ein Gewicht von 7,3kg, yesss neuer See-PB. Für manche mag dieses Gewicht lächerlich klingen, nun ja, wie heißt es so schön: "Wer den kleinen nicht ehrt, ist den großen nicht wert." Dann hoffe ich mal´, dass dieses Sprichwort stimmt. Da ich heute alleine los war, konnten keine wirklich schönen Bilder geschossen werden, der Selbstauslös
er will geübt sein...



Natürlich wurde der Fisch, wie alle Karpfen bei mir, sorgfälltigst behandelt und releast. Logischerweise landete meine Montage wieder am Erfolgplatz und ich packte aufgrund von Sinnlosigkeit meine Schwimmbrotrute ein. Kaum war ich damit fertig folgte auch schon der nächsten Fullrun. Klar, dass auch dieser Fisch mit all seiner Kraft in die Weide zog. Zu meiner Verwunderung ließ sich auch dieser Karpfen mühelos aus dem Geäst entfernen. Nach einigen letzten Fluchten, wenn man sie überhaupt als soclhe bezeichnen kann, war auch dieser Spiegelkarpfen von etwa 3kg im Netz. Geht doch, dachte ich mir, und entließ den Fisch wieder in sein nasses Element. Es bedarf wohl keiner großen Erkärung, dass ich meiner Taktik treu blieb, hatte sie mir doch schon 2 Fische gebracht. Nach dem "Wurf" auf wahnsinnige 5 Meter, ließ ich mich wieder in den Chair sinken und beobachtete das Gewitter, welches immernoch östlich von mir sein Unwesen treib. Kurz fielen sogar einige Regentropfen, doch das war zum Glück auch schon alles was wettertechnisch los war. Immer wieder fuhren Blitze nieder, doch beim 4. oder 5. hörte ich anstatt des Donners das gern gehörte Kreischen des Bissanzeigers. Wieder das gleiche Spiel wie vorhin: Fisch mit starkem Zug aus der Weide ziehen, im sicheren Bereich ausdrillen und keschern. Ja, wieder lief alles glatt, und wieder lag ein kleiner Spiegler vor mir. Ich hatte innerhalb von einer Stunde 3 Karpfen gefangen. So störte es auch wenig, dass die letzte Stunde nichts mehr beissen wollte.


So kann ich mich nun wieder auf die Räuber konzentrieren (heute Abend wird wieder angegriffen), und die letzten Vorbereitungen für den 3-Tages Tripp treffen, bei dem dieser See-PB wohl einer der kleinsten, oder sogar der Kleinste, sein würde, den ich zu Gesicht bekomme...




Tight Lines,
Roman




Mittwoch, 12. Juni 2013

Hochwasserkarpfen

Aufgrund des starken Regens der letzten Wochen, kam es vor kurzem zum verheerhenden Hochwasser, welches die Region der Voralpen in Niederösterreich zum Glück nicht besonders stark traf. Unsere Freunde im Donauraum und im weiter westlichen Österreich kamen nicht so glimpflich davon. Doch nun zurück zum Angeln, schließlich berichteten die Medien rund um die Uhr. Da mein Hausgewässer ein Grundwassersee ist, stieg der Wasserspiegel erst als die Traisen, welche 30m weit vom See entfernt fließt, als diese wieder im Fallen war. Nachdem ich endlich meinen Zander gefangen hatte (ja, hin und wieder jage ich auch die Zahnfische), konnte ich mich nun wieder den "Zahnlosen" widmen. Das Wasser war im hinteren Tiel des Sees über die Ufer getreten, und dort wo ich im Normalfall meine Ruten stehen habe, stand nun 60cm Wasser. Schon am Tag des Erfolgs beim Raubfischangeln konnte ich wirklich viele Karpfen (ich denke um die 50-60 Stück) auf einer Länge von nicht mehr als 80m FRESSEN sehen. JA, all diese Fsche haben sich im 30cm hohen Gras kaum einen halben Meter vor meinen Füßen gefressen. Auch waren schon einige Fische mit dem Laichen beschäftigt, doch die große Mehrheit war noch bei der Nahrungsaufnahme. Am nächsten Tag war ich am Vormittag bereits am Wasser und legte die Ruten im "Überschwemmungsgebiet" aus. Das Wasser war an meinem ersten Spot, an dem ein Maiskorn mit einem Fakekorn garniert lag, stark eingetrübt udn man konnte beinahe die ganze Zeit über Fische sehen, die fraßen. Die zweite Rute wurde mit einem weißen Pop-Up beködert und an einer Öffnung, welche von den Fischen als Zugroute genutzt wird, abgelegt.


Würde der Spot Fische bringen?

So begann das, leider viel zu lange dauernde, Warten. Nach einer Stunde die erste Aktion: Ein kurzer "Run" an der Pop-Up-Rute. Dies war auch das höchste der Gefühle, bis ich gegen Mittag mein Essen holte. Ich erhoffte mir von dieser Phase der Ruhe eigentlich, dass die Rüssler wieder zu fressen beginnen. Doch als ich zurückkam der Schock: Kein Fisch da! Vorhin hatten ständig Fische gegrundelt, kaum 50cm von meinem Köder entfernt. Nun war alles wie ausgestorben. Mittlerweile war auch ein Freund am See und legte seine Ruten in den Bereich, in dem noch hin und wieder Fische zu sehen waren. Ich zog 20m weiter und versuchte hier mein Glück. Nach 2 Stunden ohne auch nur irgendeine Aktion entschied ich die Maisrute mit einem PVA, befüllt mit Teig (oder Groundbat wie man heute sagt), neu auszulegen. Wobei legen auch wirklich legen bedeutet. 3m vorm Ufer, ziemlich genau dort wo im Normalfall meine Liege steht, sollte der Hot Spot sein. Und wirklich lief diese Rute kurze Zeit später ab. Nach sehr kurzem Drill, in dem der Fisch keinen Meter Schnur nehmen durfte, lag der kleine Spiegelkarpfen vor mir. Kaum 2kg schwer, doch Fisch ist Fisch.


Danach ging es weiter wie zuvor, sprich nichts! Auch die anderen Stellen waren völlig unproduktiv, sogar die Stelle mit der aufgewühlten Erde brachte absolut keinen Zupfer. So wurde erst einmal entspannt und beobachtet, vielleicht könnte man ja doch irgendwo einen Fisch ausfindig machen. Als gegen halb Sieben mein Cousin vorbei kam, schnappte er sich meine Rute und legte sie neu aus. Er schlentzte sie auf etwa 4 bis 5 Meter, also kaum Einen weiter als ich vorhin gefischt hatte. Nun lag ich in der kaum 1,5m breiten Öffnung und links und rechts neben der Montage war nichts als Weiden, abgebrochene Äste und Dornen. Noch ein wenig Teig drauf und perfekt. Jaja, so kanns gehen beim Karpfenangeln, Rute lag keine 10 Minuten als der Bissanzeiger aufschrie. Schnell aufgenommen und-neeiiinnn, der war weg. Egal, neu raus und wieder ein wenig Teig drauf-fertig. Diesmal kam der Biss noch schneller und vor allem hing dieses Tier sicher am Eisen. Wieder ein kleiner Spiegler, mit einer großen, markanten Schuppe vor dem Schwanz.



Was soll ich noch groß herumschreiben? In den nächsten eineinhalb Stunden fing ich noch fünf Fische, alle auf dieser einen Rute. Wahnsinn was diese 1,5m bewirken können. Was mich jedoch wunderte war, dass keiner der Fische in die Botanik flüchten konnte. Gut, dies hängt auch sicher mit der Größe der Fische zusammen: bis auf den letzten, der etwa 3kg gehabt haben müsste, waren alle Karpfen um die 2kg schwer.

In diesem Durchgang konnte ich 6 Fische fangen...
Wo wir beim letzten Fisch waren: Der Drill dieses Fisch war etwas ganz besonderes. Im Knietiefen Wasser lies ich den Sauger noch ein wenig ermüden, als plötzlich ein Baby-Karpfen von vielleicht 1,5kg (wenn überhaupt) auftauchte und mit meinem Karpfen etwa eine Minute mitschwamm. Ein toller Anblick! Doch dies zeigte mir auch, dass die Fisch nun endgültig beim Laichen waren, so leiß ich sie erstmal in Ruhe und packte das Zeugs ein. Schleißlich werde ich mich wieder den Zahnfischen widmen, doch spätestens am 5.Juli werden die Karpfenstecken dann wieder eingepackt, denn dann geht´s in die Grüne Mark die Dicken jagen...


In diesem Sinne,
Tight Lines
Roman