Sonntag, 29. September 2013

Herbst


Ja, der Herbst hat das Land fest im Griff. Temperaturen von über 20 Grad sind nun schon zwanghaft mit Sonnenschein verbunden, die Nächte sind kalt und am Morgen ziehen dicke Nebelschwaden über unsere Gewässer. Der "goldene Herbst", die Jahreszeit der ganz dicken Carps. Während sich in der Welt des Internets die Fangbilder von richtigen Saugschweinen häufen, schweigen meine Bissanzeiger. Nein, ich kann noch nicht vom goldenen Herbst sprechen. Nachdem mich der Anfang der Monats hoffen ließ, waren es in jüngster Vergangenheit wie verhext. Egal was ich mache, ob ich meine feinsten Selbstgerollten mit Beifutter oder einfach nur zwei PVA Sticks mit Pellets verwende, alles wird ignoriert. Und wenn dann tatsächlich einmal der Bissanzeiger Alarm schlagen sollte, ist es zu 99% wieder ein Satzler. Nein, der "goldene Herbst" lässt noch auf sich warten. Doch ich bin guter Dinge, denn jetzt beginnt bald wieder jene Phase, in der die kleinen Exemplare der Saugfischen ihren Hunger senken werden und Platz für die Dicken machen. Hoffe ich halt. Aber jetzt kommt erst einmal der Oktober und da hoffe ich doch, etwas mehr Erfolg als diesen Monat zu verbuchen. War ja letztes Jahr nicht anders...

Samstag, 14. September 2013

Schwammerl - Time




 Wenn die ersten herbstlichen Nächte über unsere Gewässer hereinbrechen, die ersten Pilze den Waldboden durchstoßen und am Morgen Nebelschwaden über die Wasseroberfläche gleiten, dann ist es Zeit. Zeit, um mal wieder einen der aussichtslosen Versuche zu starten, einen schönen Rüssler am Hausgewässer zu verhaften. Und so stand ich gegen Einbruch der Dämmerung am Ufer des Sees und beförderte die Montagen an die Spots. Ich wollte eine Rute mit einem 16er Chilli Pop-Up versuchen, der schnell Bisse provozieren sollte. Die weiße Farbe des schwimmenden Kugerl, das noch schön mit Goo gedippt wurde, sollte einen Gelben neugierig machen. Alles reine Theorie natürlich. An der zweiten Falle ging ich dann keine Kompromisse ein und zog mein, in letzter Zeit sehr hoch im Kurs stehendes, "Schneemandl" aufs Haar. Dazu eine kleines PVA-Bag mit Pellets und los gehts.


 Mittlerweile war es auch schon recht dunkel geworden und die Dämmerung ging langsam in die Nacht über, während ich noch am Aufbauen des "Lagers" war. Meinen leuchtend gelben Pago Schirm, der unter Kollegen wohl schon Legendenstatus haben muss, wollte ich so aufstellen, damit ich meinen Funk direkt über mich platzieren zu können, um die Lautstärke auf ein Minimum reduzieren zu können. Da es Freitag war, stellte ich noch schnell den Radio auf und hörte ein wenig in die Charts. Zu meiner Verwunderung war es auch gar nicht besonders kalt, und so schlief ich schon kurze Zeit später. Es war so gegen halb drei Uhr morgends, als ich einen Piepser aus meiner Funkbox wahrnahm. Gleich darauf folgten ein Zweiter und Dritter, die mich an einen Brassenbiss erinnerten. Auch als ich zur Rute ging hob sich der Swinger kurz, um danach wieder zu fallen. Doch beim Anheben der Stange spürte ich plötzlich einen Wiederstand. Zu viel für eine Brasse, aber auch etwas wenig für einen Karpfen. Der Fisch ließ sich mühelos herankurbeln und machte auch nicht sonderlich viel Radau am Ufer. Da es ein wirklich extrem kleiner Fisch war, enthakte ich ihn gleich im Wasser um ihm unnötigen Stress zu ersparen. Der kleine Spiegler hatte den Schneemann genommen.

In der Nacht war außer der Night-Leds nicht viel Licht zu sehen.

Nachdem cih die Rute neu ausgelegt hatte, merkte ich, dass es schon ziehmlich kalt geworden war. So legte ich mich wieder hin und lauschte noch ein wenig der Stille der Nacht, die nur hin und wieder durch das Geräusch von vorbeifahrenden Autos durchbrochen wurde. Wieder schlief ich relativ schnell ein, bis ich gegen sechs Uhr von einem Dauerton des Funks geweckt wurde. Diesmal war es ein richtiger Fullrun, so wie es sich gehört. Nur leider war der Drill weniger spektakulär und schon bald glitt ein kleinerer Spiegelkarpfen in den Kescher.


 Es war schon ziehmlich hell geworden und die Sonne blizelte auch schon hinter den Hügeln hervor, als ich den Karpfen von Haken befreite, an dessen Haar abermals der Snowman baumelte. Die Pop-Up Rute hate keinen Biss, was meine Meinung zu den schwimmenden Kugeln an diesem Gewässer nicht gerade hob. Ich releaste den kleinen Kämpfer wieder in die "Fluten" und feuerte die Montage erneut Richtung Horizont. Ich legte mich noch einmal kurz hin, bevor ich zusammenpacken wollte.


 Nachdem ich noch eine halbe Stunde die grandiose Morgenstimmung genossen hatte, legte ich die Abhakmatte in die Morgensonne und räumte den Krempel weg um die Heimreise anzutreten.


 Ich bin schon gespannt, was in nächster Zeit noch zu holen ist,
wenn die Temperaturen wieder runter gehen, und sich unsere Freunde
den "Winterspeck" anfressen (sollen).

Tight Lines,
Roman






Mittwoch, 4. September 2013

Allrounder?!

Da sich in letzter Zeit die Ereignisse bei mir nicht gerade überschlagen, möchte ich euch mal von meinen vergangenen Tagen am Wasser berichten. Nach den zumindest halbwegs erfolgreichen, vorhergegangenen Sessions, wurde ich bei einem Ansitz, bei dem sogar das Wetter mitspielte, in die Realität zurückgeholt. Ich wollte es diesmal mit sehr leichten Ködern versuchen, die in mit aufgeweichten Pellets ummantelt wurden. In diese, sehr gut haftende Masse, gab ich noch einen Schuß Dip, der dem ganzen noch das gewisse Extra geben sollte. Dieser Dip hatte im Übrigen sogar die selbe Geschmacksrichtung wie der halbe Pop-Up, den ich über einem halben Groundbait angeboten hatte. Konnte ja gar nichts mehr schiefgehen, oder!? Die zweite Rute beköderte ich mit einem Schneeman, der ebenfalls in der Paste steckte. Ich war mir auch recht sicher, dass ich an diesem Tag einen Run bekommen würde, doch als es bereits dämmerte und noch immer alles ruhig war, musste ich mich mit einem Schneider anfreunden. So kam es dann auch, dass ich um halb neun ohne Fisch das Weite suchte.


Das folgende Wochenende gab es leider wenig Sonne, der Regen und die Wolken dominierten, sodass ich mich dazu durchringen konnte, es wieder einmal mit der Spinnrute zu versuchen. Dieser Tag war nicht wirklich mein Fall, ich kam buchstäblich gerade in die Teichhütte, als es zu regnen begann. Egal. Doch wirklich überrascht hat es mcih auch gar nicht mehr, dass ich bereits an der dritten Stelle den ersten Gummler verlor. Ich will auch gar nicht weiter ausholen, der Kurzauftritt endete nach zwei Stunden im Regen ohne auch nur einen Nachläufer.


Ich kann heute noch nicht erkären wieso, aber am nächsten Vormittag überkam mich das Gefühl, es unbedingt mit der Feeder zu versuchen. So wollte ich am Nachmittag ein paar Stunden auf die Spitze starren, um ein eventuelles Ausschlagen sofort mit einem Anschlag zu parrieren. Das Wetter war immer noch recht trüb und schon beim Aufbauen begann es ganz leicht zu regnen. Ich schoss zu beginn 5 Futterkörbe an den Spot, bevor ich das Vorfach einhägte. Trotz der Tatsache, dass ich mit 2 Maiskörnern am Haar gefischt hatte, biss die erste Brasse, kaum hatte ich die Rute abgelegt. Und auch im weiteren Verlauf der ersten Stunde, konnte ich nicht über Aktionslosigkeit klagen. Doch vom einen Wurf auf den anderen war Ruhe und nichts passierte. Ich stand gerade auf, um mir ein Getränk zu holen, als ich im Augenwinkel ein heftiges Ausschlagen der Rutenspitze bemerkte. Noch bevor ich bei der Rute war, gab die Rolle schon etwas Schnur frei. Jawoi! Karpfen! Der kleine Kämpfer, der im Drill an der leichten Feeder richtig ausdauernd war, hing perfekt und konnte problemslos gelandet werden. Mittlerweile hatte es stärker zu Regnen begonnem hatte, und ich nur ein T-Shirt an hatte, ließ ich den Burschen ohne Foto wieder zurück. Schnell zog ich mir die Jacke über und freute mich über den kleinen Spiegler. Nach diesem Fisch passierte, bis auf ein paar mittelprächtige "Schleimer" nichts mehr. Immerhin, ich hatte eminen Zielfisch gefangen, was an diesem Tag schon als Erfolg zu werten war.


Nur zwei Tage später war ich wieder am Gewässer, um abermals ein Monster von einem Sauger zu bergen. An diesem Tag setzte ich abermal auf meinen Snowman, die zweite Rute wurde mit einem Method-Feeder und Sinker beködert. Ich hatte es mir kaum eine halbe Stunde bequem gemacht, als ich im Hintergrund schon die düsteren, schwarzen Wolken zu sehen bekam. Sicherheitshalber wurde alles Wind und Wetterfest verstauht, was sich nur eine Stunde später als goldrichtig herausstellte. Mit dem ersten Donner den ich hörte, begann auch schon der Regen. Ich verzog mich in die Teichhütte, wo ich auch auf einen Kollegen traf, der es auf Räuber versuchte. Nach etwa 15 Minuten Regen ließ der Regen endlich nach und ich konnte neu auslegen. Doch diese, offensichtlich etwas orientierungslose Wetterfront machte kehrt und kam erneut auf mich zu. Ja, das Wetter mochte mich echt nicht. Doch ich hatte Glück und das Gewitter streifte mich nur. Kaum war das Schlechtwetter endlcih weitergezogen, vernahm ich einen Piepser an der Snowmanrute. Kaum hatte ich die Rute ins Visier genommen, hob sich der Swinger. Der Fisch hing und ich konnte ihn sogar davon abbringen, in die Bucht zu meiner Rechten zu schwimmen, wo ein Abriss wohl vorprogrammiert wäre. So konnte ich wenig später einen schön gefärbten Schuppenkarpfen keschern.


Den Tag also gerettet. yeessss. Der Snowman hatte also wieder mal zugeschlagen. Eigentlich komisch, hatte ich an diesem Gewässer bisher fast ausschließlich mit Sinkern gefangen. Die bleiben ein Mysterium, die Viecher. Nach diesem Erfolg konnte ich mcih nun endgültig gemütlich zurücklehnen und relaxen. Aber nicht sehr lange, da die zweite Rute wie aus dem Nichts auch ablief. Hatte sie etwa der Regen wachgeschüttelt? Oder doch die immer weiter fortschreitende Dämmerung? Mir war das in dieser Sekunde relativ egal, hatte ich schließlich einen Fisch am Band. Dieser Fisch wollte allerdings nicht so richtig, da ich plötzlich den Fisch an der Oberfläche hatte! Nch 10 Sekunden Drill...und zack, schon flog mir die Kugel entgegen. Scheiße. Schon beim Einkurbeln kam mir das Ganze ein wenig "leicht" vo, diese Furcht wurde schon bald bestätigt. Der Method Feeder war abgefallen. Jetzt weiß ich auch, dass ich mir nie wieder "Safety-Inline-Method´s", wie das gewagte Konstruckt von mir am besten beschrieben werden kann, kaufen werde. Trotzdem beförderte ich die Rute zurück an Spot. Dort bleib die Kugel auch, bis ich sie wieder einkurbelte. Einpacken war angesagt. Na ja. So ganz zufrieden konnte ich nicht sein. Egal, übermorgen stand ein Hegefischen auf dem Programm.

Morgenstimmung beim Hegefischen!

Bei diesem fanden sich Alex und ich auch vor 6 Uhr morgends ein. Früh aufstehen. Nicht so mein Ding eingentlich. Aber schließlich mussten wir ja in zwei Tagen wieder zur  heiß geliebten "Bildungsstätte", man ich freute mich..... Da ich sowieso nichts machen kann und die Schule hat ja auch irgendwo ihren Sinn. Ich zog den Platz Nummer 11. Ich saß also mitten im Getümmel. Egal, so schlecht wird der Platz schon nicht sein. So brachte ich meine Rute mit der altbewährten "Hegefischen-Taktik" aus und wartete auf den Biss. Alex hatte den Platz 15 gezogen und platzierte sich kaum 20m neben mir. Perfekt. So könnten wir immerhin fachsimpeln und den, warscheinlich schon von vorhinein auferlegten, Schneider verkraften. Doch plötzlich bekam Alex einen Run, bei dem ich den Freilauf bis zu meinem Platz hören konnte. So durfte ich ihm nach kurzem Drill einen wunderschönen Scaly abschöpfen. Könnte schlechter beginnen. Kaum eine halbe Stunde später bekam er dne nächsten Biss, der leider verloren ging. Schade drum, doch es wurde am ganzen Teich nicht gut gefangen wurde, ach was, es wurde katastrophal gefangen, wie wir später erfahren sollten. Mittlerweile war es kurz vor elf geworden und auch meine beiden Nachbarn hatten schon einen Fisch gefangen, was mir doch zu denken gab. Doch mein rechter Nachbar hatte seinen Fisch noch nicht einmal im Karpfensack, als ich einen langsamen Biss bekam. Jawoi! Der Fisch saß und ich konnte nach kurzen Drill einen schönen Schuppenkarpfen landen, der, im Gegensatz zu den Fischen bei meinen Nachbarn, gar nicht so schlecht war. Nun war meine Motivation zurück und ich legte voller Euphorie neu aus. Doch alles half nichts, nur Alex konnte noch einen schönen Fisch landen. Bei mir blieben abermals die Bissanzeiger stumm, immerhin war ich nicht Schneider. Das Abwiegen meines Schupplers ergab 3,30kg, zwar ein kleiner Fisch, doch dort offensichtlich gar nicht soo schlecht. Alex hatte immerhin 6,15kg auf dem Konto. Nach einem guten Mittagessen war es dann so weit, die Siegerehrung began. Ich landete mit meinen nicht einmal 3,5kg auf Platz 5. Damit war ich dann doch recht zufrieden, wobei ich wieder nciht 100% zufrieden nach Hause fahren konnte. Tatsächlich galang es Alex mit seinen zwei Fischen das hegefischen zu gewinnen, Congrats nochmal! Ich durfte mit einem kleinen Tischräucherofen nach Hause gehen. Auch nicht schlecht, dachte ich. Und zum absolut perfekten Zeitpunkt bekommen, wie sich später herausstellen sollte.



Am nächsten hatte ich einen Zanderansitz mit meinem Vater geplant, und so war ich gegen halb Sechs am Wasser, um die Köderfische zu fangen. Dabei hörte ich, dass auch Forellen besetzt wurden. Nachdem ich ein paar Köfis gefangen hatte, wurde auch schon ausgelegt. Ich beköderte eine Rute an der Pose und eine auf Grund, an beiden Ruten waren kleine Rotaugen als Köder montiert. So verging die Zeit und nichts passierte. Nun ja, zumindest keine Bisse. Den kurz vor halb neun begann es wie aus Kübeln zu schütten, ohne Schirm hätte man es wohl keine Minute ausgehalten, ohne komplett durchnässt zu sein. Sogar vom Schirm tropfte es in kurzen Abständen. Als es um dreiviertel Neun (länger darf hier nciht fischen) immer noch nicht aufgehört hatte, versuchte ich so gut es ging, in den Phasen, in den es "normal" regnete, das ganze Zeug wegzupacken und zum Auto zu kommen. Der perfekte Abschluss der Ferien!



Das ich tatsächlich lieber beim Karpfenangeln bleiben sollte, zeigte sich am Dienstag, nicht einmal eine Satzforelle konnte ich überlisten. Wenigstens war ich damit an diesem Tag nicht alleine....


Always tight lines,
Roman