Mittwoch, 17. Juli 2013

Von Köderfischen und Vogeljägern

Ja, es hat tatsächlich auch einen Sinn, dass ich das Carp beim Titel dieses Blogs in Klammer gesetzt habe. Schließlich werde ich auch hin und wieder von meinen Räubersessions berichten. So, aber jetzt zum eigentlichen Thema:
Nachdem ich das erste Nachtfischen am meinem Hausgewässer aufgrund eines Karpfenansitzes im südlichen Nachbarbundesland (Bericht kommt die Tage) versäumt hatte, wollte ich natürlich am Freitag die erste Nacht am Hauswasser verbringen. Und da ich wusste, dass die Rüssler sowieso nicht besonders gut bissen, wurde wieder einmal das Raubfischtackle ausgepackt. Es wurde eine relativ laue Nacht mit etwa 13 Grad vorausgesagt, weshalb ich auch getröst mein Zelt zuhause lassen konnte. So wurden an der Krautlacke ein paar Köderfische besorgt und der von mir als besonders fängige Platz bezogen. Mein Kollege Hr. H. war schon seit einige Stunden vor Ort und hatte auch schon 2 Karpfen auf die Matte gelegt. Er wollte diese Nacht den Rüsslern nachstellen, insgesamt konnte er 4 Fische fangen. Gegen halb neun gesellten sich noch zwei weitere Freunde zu uns, die ebenfalls auf Raubfisch auslegen wollten. Ich hatte ihnen vorher ein paar kleinere Rotaugen gefangen, die hoffentlcih perfekten Köder. Ich hatte meine Ruten auf Grund gelegt, eine mit einem kleineren und eine mit einem größeren Rotauge, beide schwimmend. Gegen zehn wurde dann noch eine Pizza bestellt, mittlerweile eine genüßliche Tradition beim ersten Nachtfischen. Um zirka elf Uhr hatte einer der beiden Kollegen einen schönen Biss, doch er konnte diesen leider nicht verwerten. Egal neu raus damit und abwarten. Dieses Warten ist zu viert immer lustig, war ich heuer doch auch schon genug alleine am Wasser. Gegen ein Uhr bauten unsere Kollegen dann ab und auch Alex und ich legten uns schlafen. Mittlerweile war es auch ziehmlich "frisch" geworden, ich denke nicht, dass es mehr als 12 Grad hatte. Doch auch ohne Zelt war es überraschend warm in der Liege. So schlief ich kurze Zeit später tief und fest, zu tief wie sich später herausstellen sollte. Im Schlaf, darn kann ich mich sogar noch erinnern, vernahm ich immer wieder Pieptöne, doch natürlich überriss ich nicht, dass es sich dabei vielleicht um meinem Funk (der 2m neben mir lag, ab sofort liegt er nur noch direkt neben mir) handeln könnte. Schließlich wurde ich vom Hr. H. mit den Worten: "Du host an Biss, dei Rolln´ is scho fost la!", geweckt. Jetzt war ich hellwach, nahm die Rute auf und setzte den Anschlag. Der Fisch hatte schon mehr als 60m Schnur genommen, und nur durch Zufall bekam mein Kollega diesen Biss mit. Schon nach kurzer Zeit war klar, dass es kein Stachelritter sein konnte, kurze, aggressive Fluchten waren immer zu spüren. Ich vermutete schon im Drill, dass es sich um einen Bartelträger handeln musste, schließlich hatte der Fisch ein etwa 12cm langes Rotauge genommen, welches für jeden Karpfen (ja, sowas gibt´s auch) zu groß war. Nach einem Drill, der sich relativ lange hinzog, da der Fisch eben schon so weit draußen war, sah ich zum ersten Mal die Umrisse des Fisches. Ganz klar war der Körper eines Welses zu erkennen. Nach einer kurzen Flucht glitt er dann auch endlich in den Kescher. Yesss, endlich wieder mal Waller! Für manche mögen diese Fsche ja nichts besonderes sein, manche Karpfenangler finden es ja sogar störend, wenn sich ein Urian an ihren Montagen vergreift. Für mich jedoch war es erst der zweite Waller an meinem Hausgewässer. Das vermessen ergab 103cm, ideale Küchengröße sozusagen. Deshalb entschied ich mich auch, diesen Fisch zu entnehmen. Erst danach wurde mir bewusst, welch großes Glück ich hatte. Die bequeme Liege hat eben nicht nur Vorteile... Mir war das jedoch egal, der Fisch lag vor mir und ich freute mich über den Fang! Als ich dann in das Maul des Wallers sah, um den Haken zu lösen, fiel mir noch ein weiters, sehr interessantes Detail auf. Der Fisch hatte einige Federn im Maul, die warscheinlich von einer der Baby-Enten stammen, die derzeit ihre Runden am See ziehen. Ein echter Räuber eben!


Ich werde jetzt auch mal wieder an der Krautlacke ansetzten, konnte ich doch bei letzten Besuch einige der 6 Amure sehen...und über den Steiermark-Trip werde ich auch noch berichten, immerhin brachte er mir den bisherigen Jahres-Größten 2013!

Tight Lines,
Roman





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